Magazin-Cover Abbildung mit den Titeln Schauspieler, Entertainer brauchen Vertrauen um zu sprechen mit dem Titel: Experte-Entertainer-Schauspieler performen im Vortrag

Warum Experten zu Animateuren werden müssen, um sich Gehör zu verschaffen

Magazin-Cover Abbildung mit den Titeln Schauspieler, Entertainer brauchen Vertrauen um zu sprechen mit dem Titel: Experte-Entertainer-Schauspieler performen im Vortrag„Nein!“

– schreit verzweifelt mein Innerstes! So nicht!
Aber wie erkläre ich es?

Wie bringe ich es rüber?

Zurück zum Start.

Eine liebe Freundin bereitet sich auf eine Vortrags-Tour vor.

Das, was sie mit Herzblut, mit Liebe über 13 Jahre lang erforscht hat, soll das Licht der Welt erblicken.

Endlich.

Ich freue mich so riesig für sie!

Fiebere mit ihr und drücke ihr die Daumen, dass es alle anderen aus den Stühlen reißt.

Und dann bekomme ich als Erste diesen Vortrag geschickt.

Sie ist mit der Bebilderung zufrieden, mit ihrer Sprache noch nicht.

Ich war sooo gespannt darauf.

Dann das!

Enttäuschung.

Es klingt langweilig hölzern abgelesen, unsicher.

Eine aneinandergereihte Argumentation – wie eine Rechtfertigung.

Wie in der Schule langweilige Referate klingen.

Soooo schade.

Das reißt niemanden aus den Sesseln!

So wird sie ihrer Berufung und ihrem Thema nicht annähernd gerecht.

Werde über eine mitreißende Info-Veranstaltung dem Thema sowie Deinem Publikum gerecht!

Doch was hat sie getan?

Nichts Besonderes.

Einfach das, was wir alle ständig tun.

Sie hat so gehandelt, wie wir es gelernt und studiert haben.

Wir nennen es noch immer Vortrag.

Laaangweilig.

Einzig ein Satz war in den ersten 10 Minuten spannend und ließ mich aufhorchen:

Als um 1950 keine Rücksicht auf Archäologie genommen wurde und Hinkelsteine einfach aus dem Kontext weggesprengt wurden – und die Trümmer noch heute herum liegen.

Das war ein nebenbei gesprochener Satz.

Wie ein Ausrutscher.

Ungewollt ins Interessante.

Nach der alten Welt, wo es darum ging, „wissenschaftlichen Fakten“ argumentativ zu verkaufen, waren solcher Art Vorträge für ein wissenschaftlich und an Fakten interessiertem Publikum willkommen.

Das war einmal.

Jetzt ist alles anders.

Zu diesen Zeiten von facebook, YouTube Shorts sowie TikTok, zu Zeiten von Comedy und Entertainment und wo jedes kleine Kind bereits sein Leben online mit wenigen Klicks hinterlegt von ansprechender Musik und mit professionellen Kameraschnitten veröffentlicht, ist der Anspruch des Publikums gewachsen.

Heute wollen Menschen kurzweilig „[unterhalten]“ bzw. informiert werden.

Und diesen Transfer hinzubekommen ist für einige schwierig.

Es gilt nicht länger, seinem Ego zu schmeicheln und der Welt zu zeigen, wie toll man ist und warum man toll ist und vor allem, warum die Anstrengungen, die man unternommen hat, toll und bewundernswert sein sollen. Also spendet höchste Aufmerksamkeit, strengt Euch alle an, uch die trockensten Inhalte verstehen zu wollen und applaudiert gefälligst, um die Anstrengungen des Referenten zu huldigen.

Das Ego hat ausgespielt in der neuen Ära.

Heute ist die Erwartungshaltung des Zuschauers, ebenso egobaiert. Warum also sollte Zuschauer das ansehen, was geboten wird? Interessiert es ihn so brennend oder berechert es sein Leben und wenn ja – in welcher Form?

Zuschauer fragen sich stehts: was habe ich davon, dass es Dich gibt und welchen Beitrag leistest Du, um mir in welcher Form auch immer Mehrwert zu verschaffen?

Das Machtgefüge hat sich drastisch geändert. Waren es vormals die Referenten, die gehuldigt werden mussten, ist es inzwischen das Publikum. Ein so anspruchsvolles Publikum, das es sogar wagt, den Saal zu verlassen, wenn der Referent den ersten Check nicht besteht oder einem die Sprache nicht passt. Ein unverzeihliches Publikum das glaubt, in TikTok bessere Inhalte zu finden oder zumindest im Kino.

Diejenigen, die diesen Transfer leisten, haben Erfolg, haben Publikum und vor allem, ihre Worte genießen die volle Aufmerksamkeit.

 

Experten sind heute nur noch Ex – vormals ein Part vom Ganzen.

Das ist eine Herausforderung, der wir erst einmal entgegenblicken müssen. Bisher galt es, Experte zu sein. Sich sooooo tief in ein Thema hinein zu begeben, dass man alle anderen überholt und keiner mehr mitreden kann. Und von diesem Standpunkt heraus den anderen von oben herab zu verkünden, was sie falsch bzw richtig machen sollen und wie gut man selber ist und man dafür mindestens den Doktur-Hut, wenn nicht sogar den Professor verdient hat. So jedenfalls erleben wir es in den Medien. Wer näher hinschaut könnte meinen, es sind eher Schauspieler als Fachleute. Den kritischen Fragen halten diese Protagonisten oft nicht stand und weichen auf Nebenkriegsschauplätze aus. Somit geben sich diese so genannten Experten der Lächerlichkeit preis.

Bildschirmfoto der Plattform Twitter mit dem Text: Die besten Schauspieler in Deutschland sind nicht im Fernsehn zu sehen! Man trifft sie in Vorstandspositionen, als Geschäftsführer in der Finanzbranche. Von Julius Arndt Agentur

Link zum Tweet.

Zurück zum Punkt.

Wir haben nie gelernt vor Publikum zu performen.

In den USA scheint es Programm zu sein, sich gut zu verkaufen. Hier eher weniger. In unseren Schulen lernen wir „fehlerfrei“ zu sein. Wir sollten tunlichst jeden Fehler vermeiden. Schade. Aus der Gehirnforschung weiß man, je mehr Fehler man macht, desto mehr Erfahrung hat man gesammelt. Je mehr Erfahrungen desto erfolgreicher. Und zudem die Erfahrung, einem Hobby, einer Berufung zu folgen, etwas zu tun, was aus der Tiefe des Herzens heraus ruft und gesehen werden will.

Wir haben uns unser Leben lang tief in Themen hinein gegraben und uns nie Gedanken darüber gemacht, wie wir das einem maximal desinteressierten Generation Z gleichen Publikum ohne jedes Vorstellungsvermögen und gesegnet mit einer Aufmerksamkeitsspanne von unter 10 Sekunden darbieten, dass sie hinterher von einem Thema begeistert sind, mit dem sie noch nie in Kontakt waren noch sich jemals dafür interessiert hätten.

Das Ziel einer Informationsvermittlung sollte sein, das Publikum so zu begeistern, dass sie mehr darüber erfahren wollen, nach Zugaben verlangen und noch in 50 Jahren jedes Detail davon behalten haben, weil es sie emotional so ergriffen hat.

Wie bereits geschrieben stehen wir an der Schwelle einer neuen Ära, wo uns Aneinanderreihung von Tatsachen in Tiefschlaf versetzen während im Marvel-Stil aufbereitete Präsentationen gepaart mit einer bühnenreifen Performance die anspruchsvolle Zuhörerschaft dazu bringt, sich wenigstens einen Punkt aus diesem „Vortrag“ zu merken.

Animation – das Publikum zu animieren, nicht nur zu lauschen sondern darüber hinaus noch etwas selber zu tun.

Mir ist es wichtig dem Publikum das Maximum an Informationen mitzugeben, gerne wie eine Gießkanne alles in verschiedenen Stilrichtungen über sie auszukippen, dass unbedingt etwas ankommt – ansonsten haben wir alle unsere Zeit verschwendet. Ich, weil ich mein Thema nicht platziert habe und das Publikum, das sich fragt, warum es sich so etwas antut. Es geht einfach nicht länger mit der althergebrachten Art indem wir anderen etwas vor tragen. Schon der Name sagt es. Wir tragen es ihnen zu und sie können entscheiden, ob sie es nehmen oder nicht.

Ab sofort wollen wir Menschen mit in das Thema hinein nehmen.

Vielleicht bräuchte es auch einen anderen Namen für diese Art der Information-Mitnehm-Veranstaltung.

Meine Erwartungshaltung ist dabei:

  • Ein reißerischer Titel, der selbst Uninteressierte aufhorchen lässt
  • Eine Bildgestaltung, eine Bildsprache, die einen tief in das Thema mitnimmt und gerne auch aus der KI stammen darf
  • Eine lebendige Sprache mit vielen Verben (Tätigkeitsworte, Tuworte)
  • Maximaler Verzicht auf Nomen (Hauptwort, Substantiv)
  • Ein roter Faden, mehrere Höhepunkte und Spannung bis zum letzten Chart, das dem Zuschauer den Zusammenhang aufzeigt

So eine Präsentation vorzubereiten mag nicht das Problem zu sein. Es ist eher die Überwindung, das gelernte Muster aus Schulzeiten zu verlassen und sich auf dieses neue Gebiet zu wagen.

Es gilt, nicht länger als Experte (hier verbinde ich das Wort oft mit Expartner, Export … ) sondern als Entertainer, also Gastgeber, Unterhaltungskünstler aufzutreten.

Diese Charaktere mögen es, vor einem Publikum zu performen

Blicken wir zuerst einmal auf die Extrovertierten. Denen ist es egal, wie wertvoll ihr Beitrag ist, hauptsache sie bekommen Energie von Extern. Auch gibt es einige, die sich ebenfalls extern Energie holen müssen ohne unbedingt extrovertiert zu sein. Dann vergessen wir nicht diejenigen, die es aus taktischen Gründen geschickt und geübt anwenden, um gute Geschäfte zu machen. In der Übersicht:

  • Extrovertierte
  • Exzentriker
  • gehobene Management-Ebene
  • Unternehmer und Selbständige, die Sicherheit vermitteln müssen
  • Narzissten und Psychopathen, um externe Energiezufuhr zu erhalten
  • Verkäufer, um Geschäfte abzuschließen
  • Sportler, Stars&Sternchen, um ihre Sponsoren zu vertreten
  • Politiker und „Adel“, um sich angemessen ans Volk zu richten
  • Schauspieler, um anderen eine Schau zu bieten

Doch was ist, wie bekommst Du Deinen Vortrag bestens ans Publikum vermittelt, wenn Du garantiert nicht zu dieser Gruppe gehörst? Zuerst einmal gibt es eine handvoll Techniken wie Storytelling oder Sprachgestaltung, die Du lernen kannst. Dann solltest Du begeistert sein von dem, was Du vorträgst. Und Du brauchst so viel Souveränität und Selbstvertrauen, dass Du es schaffst, die Blicke anderer zu ertragen ohne in den Boden zu versinken und von Wort zu Wort langsamer und leiser zu werden bis Dein Publikum laut schnarcht.

  • Begeisterung, Liebe fürs Thema
  • Fachkenntnis
  • Sprach-Technik
  • gesundes Selbstwertgefühl, Souveränität
  • inniger Wunsch, ein Thema zu übermitteln

Blicken wir mit einer anderen Perspektive des Farbmodells von DISG (Hier gehts direkt zum Persönlichkeits-Test) und finden vor allem die roten und gelben Typen, die gerne vor Menschen sprechen. Wird von Blauen verlangt, vor Gruppen zu sprechen können wir eher wissenschaftliche Abhandlungen erwarten, dass sich Grüne wagen, vor anderen zu sprechen verlangt viiiiel Vertrauen und Überwindung.

Ich selber habe den innigen Wunsch, meine Vision in die Welt zu tragen und so habe ich mir eine kleine Sprach-Technik angeeignet mit Unterstützung einer Theater-Regisseurin. Bis zu dem Zeitpunkt waren die Vorträge professionell. Seit sich ein gesundes Selbstwertgefühl, Souveränität genannt eingestellt hat, macht es mir überhaupt nichts mehr aus spontan und über jedes Thema zu sprechen, das mir zugeworfen wird. Und ich vermute, das ist eine ganz gewisse Technik, die ich erst jetzt für mich erkannt habe und leider noch nicht stetig abrufen kann.

Wie Du mit einem Live-Download andere animieren kannst

Tatsächlich, ich habe Download geschrieben, weil mir kein anderes Wort dafür einfällt. Stell Dir vor, Du erdest Dich und öffnest Deinen Kanal nach oben. Als wären alle Chakren aktiv und erwartungshungrig. Dann hast Du einige Charts mit einigen Stichpunkten und kannst beliebig fließen lassen. Jedes Publikum ist anders. Jeder Raum ist anders. Mit dieser Technik kannst Du die Energie erfassen und Dich punktgenau darauf einstellen, was dieses Publikum zu diesem Zeitpunkt benötigt, wo es andockt, wo nicht. Und so kannst Du mithilfe dieses Energieflusses Dein Publikum integrieren. Ein komplett Wort-für-Wort ausgearbeiteter Vortrag ist steif und unbeweglich. Wenige Stichpunkte und eine umwerfende Bildsprache passen immer und können mit wenig Aufwand erstellt werden. Da Du in diesem Thema sowieso Experte bist, brauchst Du das nicht auf Deinen Folien zu beweisen. Wenn Du magst, kannst Du den Teilnehmern ein Hand-Out zur Verfügung stellen.

Du beherrschst diese Technik nicht? Noch nicht?

Das ist reine Übung, die auf tiefem Vertrauen und einem Loslassen von Strukturen und Kontrolle beruht. Vor vielen Jahren wunderte ich mich, dass Menschen wieso auch immer so schlau aus dem Stehgreif sprechen können, ohne Lehrer oder darin ausgebildet zu sein. Dann las ich, dass Menschen wir Rudolf Steiner so eine Art Download der Informationen hatten. Sie selber hielten sich leer wie eine Leinwand, auf der das auftauchte, was aktuell und in dieser Situation angebracht war. Und so geschah es, dass stets die richtigen Worte fielen.

Heute glaube ich, das auch zu können. Ein wesentlicher Faktor dabei ist, in den Nullpunkt zu gehen. Den Punkt, der weder die Gedanken der Vergangenheit, noch der Zukunft beherbergt und unterscheidet, ob die Gedanken die Eigenen oder Fremde sind. Damit ist diese Art Leinwand geschaffen, mit der alles in die eine, in die richtige Richtung fließt. Dann ist es nur noch wichtig, das Ziel zu definieren. Hier ist das Ziel, maximal viel und gute Information rüberzubringen. In anderen Fällen wie Vorträgen mag das Ziel sein, Menschen von etwas zu begeistern oder ihnen Lösungen aufzuzeigen. Wenn Du das als Richtschnur bedenkst, kann nichts mehr schief gehen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dir diese Technik aneignest, denn sie ist sehr empathisch und ermöglicht Dir, stets die für diesen Augenblick angebrachten Worte auszusprechen. Manchmal ist es, als stünden einem binnen Millisekunden mehrere Worte zur Verfügung, bevor man zu einem greift, das bereits da ist und gesprochen werden will, jedoch negative Konsequenzen oder verletztend sein könnte. Diese Erfahrung mache ich ständig und bin jedes Mal wieder dankbar und fühle mich in dieser Technik bestätigt. Auch sind Diskussionen so nicht mehr möglich, da es immer nur noch auf einen Konsens hinausläuft, wo alle Parteien ausreden können und jeder den Standpunkt des anderen versteht.

Bist Du überzeugt, von Deinen Gedankenmustern loszulassen und es mal auszuprobieren? Es fühlt sich seltsam an. Ein bildhaftes Beispiel kann ich vom Golfen beschreiben. Unser Damen-Team spielte einen seeeeehr langen Platz bei Berlin. Dafür brauchten wir seeeeehr lange Schläge. Vor allem gut platzierte Abschläge waren gefragt. Und ich bemerkte, wie ich immer schneller schwang und dabei die Kontrolle immer mehr abgab und darauf vertraute, dass die Schwungbahn den Schlägerkopf korrekt an den Ball bringen würde. So schien es gewesen zu sein. Als wir ein Woche später (mit Goldmedaille) wieder zurück im Club waren, fiel den Mitgliedern auf, dass wir alle gefühlt 20% längere Schläge vom Abschlag hatten. Der Trainer hat es thematisiert und jede von uns beschreib ein ähnliches Gefühl. Schon unser Heimatplatz ist lang, doch in diesem Fall spielten wir auf einem bereis langen Platz von den Herren-Abschlägen, was uns knapp 2km mehr Bahnlänge auf 18 Loch verschaffte.

Zurück zu den Experten, die sich als Animateur des Publikums sehen sollten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du diese Technik des Kontrolleloslassens zugunsten des Vertrauens ausprobieren würdest. So wäre vielen geholfen. Dir beim Vortrag und dem Publikum, das sich besser und tiefer einlassen kann, da die Mauer der Distanz wegfällt und Ihr Euch auf Augenhöhe begegnet.

Und wenn Du Fragen dazu hast, komm gerne auf mich zu.

Herzliche Grüße,

Wencke

PS: wenn Dir mein Exkurs „Warum Experten zu Animateuren werden müssen, um sich Gehör zu verschaffen“ gefallen hat, schicke ihn gerne weiter an Menschen, die sich dafür interessieren.