Du Warum die gängigen Agentur-AGBs hahnebüchen sind und weshalb Du die Katze im Sack nicht haben willst.
Die gängigen und gültigen Agentur-AGBs halten einige Überraschungen parat, die bisher keiner meiner Kunden akzeptiert hat. Zu Recht.
Stell Dir vor, Du unterschreibst einige Seiten der gängigen Agentur-AGBs, um mit mir zusammen zu arbeiten. Wir sprechen eher über die Inhalte und Ziele Deiner Beauftragung als über die Inhalte der AGBs. Vielleicht beauftragst Du ein Logo und Visitenkarten. Du bezahlst das vereinbarte Honorar und bist hoffentlich superglücklich. Deine Geschäftsidee trägt Früchte und kurz darauf lässt Du Dir eine Homepage bauen.
Du bezahlst für die Homepage und erhälst kurz darauf eine weitere Rechnung! Diesmal von mir bzw meiner Agentur, weil Du das von mir entwickelte Logo weltweit einsetzt. Sowie für jeden Briefbogen, Kugelschreiber, Stempel, Fahrzeug-Beschriftung, jedes Werbe-Mittel.
Du hast den Vertrag unterschrieben, Du zahlst.
Was, Du willst nicht zahlen?
Meine Anwälte werden Dich dazu br/zwingen.
Die Urheber-Rechte liegen bei mir.
Du findest das nicht fair?
Ich auch nicht!
Warum halten wir an unethischen Geschäftsgebaren wie den gängigen Agentur-AGBs fest?
Handwerks-Betriebe, KMU beauftragen selten Agenturen sondern bevorzugen Grafik-Designer und kleinere Werbe-Studios. Die Inhalte der Allgemeinen Geschäftsbedingungen können unterschiedlicher nicht sein. So stelle ich mir zuerst die Frage nach dem Weltbild beider Unternehmens-Arten bzw der Betreibenden.
Weil ich als intuitiv kreativer Kopf das lineare Denken, wie es aktuell noch bevorzugt und antrainiert wird, verlassen habe, mögen meine Gedanken dem Ungeübten recht Wirr erscheinen. Darum freue ich mich, wenn Du meinen Rückschlüssen versuchst zu folgen
- Agenturen, die die Werbung für Kapital-Gesellschaften erstellen, drehen und verwalten Gelder von Kunden ohne finanzielles Limit.
Das durfte ich zu meiner Zeit bei Interbrand selber erfahren, wie Präsentationen, die wir innerhalb von Stunden fertig hatten noch wochenlang im Hause gehalten wurden und im Aufwand großgeredet wurden. Oder wie komplette Corporate-Design-Anwendungen für die Mülltonne produziert wurden, um den Kunden über negativ-Beispiele in die gewünschte Richtung lenken zu können.
- Grafik-Designer, die die Werbung für Selbständige, Handwerksbetriebe, KMU gestalten, begegnen wirtschaftlich agierenden Auftraggebern, die mit einem Werbe-Budget ihre Ausgaben gegen die Einnahmen rechnen.
Hier haben weder Grafiker noch Auftraggeber Lust und Zeit, am Ziel vorbei zu schiessen. Beide Parteien suchen den kürzesten Weg zum gelungenen Ergebnis, zum jeweiligen Kunden und haben geringes Interesse noch Ressourcen für gerichtliche Streitigkeiten.
Kurz, wir begegnen einer einseitigen Kultur, die ihre kruden Werte und Weltbilder über die Menschheit ergießen will und dafür aus unendlichen finanziellen Quellen schöpfen kann. Auf der anderen Seite sehe ich normale menschliche Bedürfnisse und ein ethisches Miteinander.
Agenturen verstehen sich als verlängerter Arm zugunsten von Kapital-(Anreicherungs) Gesellschaften, die den Bürger durch konsumorientiertes Kulturverständnis kommerzialisieren.
Welcher Art Weltbild die Agentur vertritt, verraten neben der Kunden-Liste dessen gängige AGBs.
Wer sich heutezutage traut, eine derart verächtliche Sprache in seinen AGBs zu kommunizieren, scheint jedes Gespür für ein menschliches Miteinander verloren zu haben. Das Welt-Bild scheint geprägt von Kampf und Unterdrückung. Gängige Formulierungen in AGBs, die aus gutem Grund ihre eine Rechts-Abteilung inhouse haben
- hat zu …
- ist verpflichtet …
- … kann verlangen …
- hat zu tragen
- zu vertreten hat …
- das Recht geltend zu machen …
Wie Agenturen ihre Auftraggeber über die AGBs lenken.
Laut Wikipedia ist der Auftraggeber ein Wirtschaftssubjekt, das dem anderen Vertragspartner einen Auftrag für die Besorgung eines Geschäfts überträgt. Verträge werden mit Subjekten geschlossen. Wirtschaftseinheit – Bezeichnung für alle natürlichen (Menschen) und juristischen Personen (z. B. Unternehmen oder Staat), die am Wirtschaftsleben teilnehmen.
#1 gängige Agentur-AGBs: Gestaltungsfreiheit
- Im Rahmen des Auftrags besteht für den Designer Gestaltungsfreiheit.
- Wünscht der Auftraggeber während oder nach der Produktion Änderungen, so hat er die Mehrkosten zu tragen.
Übersetzt: Die Agentur/der Designer kann dem Kunden jeden Murks verkaufen, der Kunde hat kein Mitspracherecht und muss es abnehmen!
Stell Dir diesmal vor, Du beauftragst beispielsweise mich für eine Logo-Entwicklung. Zwei Wochen später würdest Du eine kurze Präsentation erhalten, in der ich Dir das als Dein geniales Logo vorstelle, das Du in dieser oder ähnlicher Form abnehmen musst.
Du bist irritiert und lässt mich nachbessern. Dann folgt einige Tage darauf ein solches Beispiel
Du Traust Deinen Augen nicht. Orange war ausgemacht, okay, doch etwas mehr Pepp wäre gut. Du lässt mich nachbessern.
Okay, okay, Orange ist gut, die kompakte Form ist auch gut … aber … wirklich, das kann es soch nicht sein. Du lässt mich nachbessern …
Jetzt springst Du aus der Hose! Oder Du zahlst und schiebst entnervt alles in die Mülltonne. Denn beide Parteien haben dann ihren Vertrag erfüllt.
Der Auftraggeber verpflichtet sich durch Einlassung, die parasitäre Katze im Sack zu bezahlen!
Beispiele für schlechte Gestaltung gibt es zu genüge. In den vergangenen 20 Jahren haben die Städte ihre identitäts-stiftenden Stadtwappen ausgetauscht gegen leblose, lieblose, stillose Formen. Das sei modern. Und es sei wichtig, sich der aktuellen Kultur anzupassen.
Konzerne jonglieren mit fremden Geld, Unternehmer mit eingenem.
Bitte sei beruhigt, derart minderwertige Logos wirst Du bei mir nicht erhalten. Die habe ich für dieses Beispiel aus einem der Logo-Generatoren gezogen. Dennoch ist es üblich, dem Kunden solch Logos zu verkaufen, wie Du bei Via Lattea sehen kannst.
Meine Arbeitsweise stelle ich Dir hier anhand eines Projektes kurz vor
Auf diese Weise präsentierte ich ein Naming-Projekt. Wir treffen uns dafür via Zoom am Bildschirm, schauen uns die Präsentation gemeinsam an und diskutieren dann. Nun interessiert Dich vielleicht, wie dieses Projekt weiter ging? Die Logo-Entwicklung überspringen wir und gehen direkt auf den kostenlosen Link von flipbookpdf zum endgültigen Logo mit dessen Argumentation und Bedeutung.
Doch zurück zum Thema
#2 gängige Agentur-AGBs: Urheberschutz; Nutzungsrechte sind Hauptbestandteil
Einige beliebige Zeilen aus den gängigen AGBs sprechen Bände …
- sämtliche Arbeiten, insbesondere Entwürfe, … sind als durch das Urheberrechtsgesetz geschützt, dessen Regelungen auch dann als vereinbart gelten, wenn die Voraussetzungen für ein urheberrechtlich geschütztes Werk … nicht erreicht sind.
- die Werke dürfen nur für vereinbarte Nutzungsart und den vereinbarten Zweck im vereinbarten Umfang verwendet werden. …
- die Einräumung der Nutzungsrechte erfolgt erst mit der vollständigen Bezahlung des Honorars
- Verletzt der Auftraggeber das Recht auf Urheberbenennung, … zusätzlich zu dem geschuldeten Honorar eine Vertragsstrafe in Höhe von 100% des für die Nutzung vereinbarten … üblichen Honorars verlangen …
- Hiervon bleibt das Recht unberührt, bei der konkreten Schadensberechnung einen höheren Schaden geltend zu machen …
- … ohne vorherige Zustimmung nicht berechtigt, … formale Schutzrechte … zur Eintragung anzumelden …
- … die kostenpflichtige Abnahme darf nicht aus künstlerischen Gründen verweigert werden …
Diese Zeilen klingen in meinen Ohren wie eine Gelddruckmaschine. Wie ein Patent, auf das bei jeder beliebigen Anwendung „Tantiemen“ fällig werden. Für den Auftraggeber ein unüberschaubares Unterfangen. Zum Thema Urheberschutz bzw Rechtsverletzung habe ich in einem anderen Blog-Artikel ein aktuelles Beispiel aufgegriffen.
Wem nützen die aktuell gängige Agentur-AGBs wirklich?
Wer hat den größten Benefit von solchen Knebel-Verträgen und wohin läuft das Geld, bzw woher kommt das Geld, das damit generiert wird? Fragen über Fragen einer Grafik-Designerin, die mit socher Art Verträgen und Bedingungen überhaupt nichts anfangen kann. Somit komme ich zu folgenden Rückschlüssen:
- die gängigen Agentur-AGBs brauchen/schützen Unternehmen, die sich um keine Vereinbarung scheren
- die gängigen Agentur-AGBs verhindern aktiv Win-Win-Situationen und ein positives, offenes Mit-Einander
- die gängigen Agentur-AGBs stellen Eigen-Interessen über die anderer
Kurz, über diese AGBs vereinbart die Agentur eine Leistung, die sie einmal erbracht hat, maximal zu kommerzialisieren.
Die gängigen Agentur-AGBs kommerzialisieren eine einmal erbrachte Leistung und verhindern aktiv Win-Win-Situationen
Nicht alles an den Agentur-AGBs ist schlecht.
Wo Licht ist, ist auch Schatten, lautet ein altes Sprichwort. Tatsächlich haben die AGBs auch einige positive Aspekte, die ich gerne annehme, da sie eine Sicherheit für alle Parteien bedeuten. Beispielsweise die Freigabe durch den Auftraggeber. Hier ein Auszug:
Freigabe von Produktion und Veröffentlichung erfolgt durch den Auftraggeber. Mit der Freigabe übernimmt der Auftraggeber die Haftung für technische und funkionsgemäße Richtigkeit von Text, Bild, Gestaltung und Produkt …
Das bedeutet für mich, es blicken nicht nur 2 Augen sondern mindestens 4 Augen auf den Stand, der freigegeben, ggf gedruckt wird. Bitte beachte, es gibt kaum ein Buch, eine Zeitschrift, ein Erzeugnis, das fehlerlos gedruckt wird. Jeder Autor, jeder Verlag schwitzt vor der Veröffentlichung. Ob es nur ein Komma ist, das fehlt oder ganze Abschnitte, Farben falsch sind, je mehr und je sorgfältiger Korrektur gelesen wird, desto weniger Fehler schleichen sich ein. Darum habe ich eine Technik von Coaches übernommen, ich frage 3x, um die Freigabe zu erhalten oder lasse sie mir schriftlich bestätigen. Und auch mir unterlaufen Fehler, obwohl neben mir noch zwei oder drei andere „Korrektur gelesen“ haben.
In meiner rosaroten Weltsicht haben die AGBs einen anderen Namen und passen auf einen Bierdeckel.
Meine Meinung dazu: Wer ein Unternehmen gründet, hat bewusst oder unbewusst eine Intention, eine Vision, eine Mission. Diese gilt es herauszufinden und zu visualisieren. So ist es für mich relevant, dass die Auftraggebenden aktiv bei der Gestaltung mitwirken und ihren Stil, ihre Vision, ihren energetischen Fingerabdruck in die Gestaltung einfließen lassen.
Was unbedingt in faire AGBs gehört!
Folgende Punkte könnten in gängigen Design oder auch Agentur AGBs fest gehalten werden
- Endprodukt/Ziel
- Herausarbieten von Triebfeder, Vision, Mission
- Visualisieren in Logo/Layout
- Text/Slogan
- Freigabe
- Stundenlohn/Fixum
- Entwurfsphase
- Umsetzungsphase
- Recherche
- Druckhandling
- Verrechnung/Umgang externe Kosten
Habe ich Deiner Meinung nach etwas übersehen? Reagiere ich übertrieben? Für Deine Ergänzung, Inspiration oder Bestätigung bin ich unendlich dankbar und freue mich über Deine Mail an info(ähttt)im-spannungsfeld.de
Konkludentes Handeln bedeutet Zustimmung der AGBs oder auch nicht.
Ich bevorzuge eine zugewandte Menschheit jenseits von gängelnden technokratischen Verträgen